Ich lebe gerade in Melbourne – mein Alltag gleicht einer bunten Entdeckungsreise und gestern habe ich den Sprung ins kalte Wasser gewagt und einen Lachyogakurs besucht.
Da standen wir also mit zehn völlig fremden Menschen in einem Raum und unsere Lehrerin, Mahes, forderte uns zunächst auf tief und bewusst zu atmen, dann in die Hände zu klatschen und im Rhythmus lachähnliche Geräusche zu machen. Dann sollten wir auf Knopfdruck laut und ausgelassen lachen. „Etwas kindisch und befremdlich mit all diesen mir unbekannten Menschen“, dachte ich. Doch Mahes strahlte und schien der lebende Beweis dafür, dass Lachen glücklich macht.
Die Gelotologie, zu Deutsch Lachforschung, untersucht seit den 60er Jahren die körperlichen und psychischen Auswirkungen von Lachen. Und fand heraus, dass Kinder etwa 400 Mal am Tag lachen und Erwachsene nur 15 Mal. Uns vergeht also mit zunehmendem Alter das Lachen. Und damit verlieren wir all die positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, die die Lachforschung entdeckt hat:
Wenn wir Lachen erhöht sich unsere Herzfrequenz und zusammen mit der fürs Lachen typischen Hechelatmung versorgen wir unser Gehirn mit einer Extraportion Sauerstoff. Unser Blut fließt schneller, die Aktivität der natürlichen Killerzellen steigt – unser Stoffwechsel und Immunsystem werden angekurbelt. Gleichzeitig werden Glückshormone wie Serotonin, ausgeschüttet und Stresshormone wie Adrenalin und Kortison gehemmt. Beim Lachen werden bestimmte Muskelgruppen, wie etwa die Gesichts- und Bauchmuskeln angespannt; andere Muskelgruppen entspannen sich jedoch komplett. Lachen ist also ein wahnsinnig komplexer Vorgang, der uns gut tut.
Das Erstaunliche ist: Unser Körper kann nicht zwischen echtem und gekünsteltem Lachen unterscheiden. Das heißt, auch wenn wir ohne Grund anfangen zu lachen und unser Gelächter zunächst nur simulieren – all die positiven Effekte stellen sich trotzdem ein. Und darin liegt das Geheimnis von Lachyoga: so viel lachen wie möglich, das Zwerchfell trainieren, kindisch herumalbern und irgendwann von künstlichem Lachen ins echte Lachen übergehen. Ich habe den Lachyoga Kurs glücklich und beschwingt verlassen. Probieren Sie es aus! Na los, gleich jetzt…
Bild: Danke an Ryan McGuire für die wunderbaren Fotos auf gratisography.com, die er unter der Creative Commons Zero Lizenz veröffentlicht hat.
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